Er war noch klein – so klein, dass ich ihn erst eine Weile mit Milch füttern musste.
Ich war selbst 7 oder 8 und dieses Hündchen war das erste Lebewesen, für das ich alleine die Verantwortung übernahm.
Süß war er, hatte ein rötlich- beiges Fell und war noch so richtig tapsig und tollpatschig.
Und ich zog ihn groß (na ja – er war eher ein kleiner Hund) und brachte ihm Kunststückchen bei.
… wetteiferte dabei mit dem Nachbarjungen, der auch einen etwas größeren Mischlingshund hatte.
Waldi konnte über Balken laufen, durch Ringe springen, durch Rohre krabbeln …
Ich war richtig stolz auf ihn und wir wurden sehr gute Freunde.
Im Gegensatz zu den meisten Hofhunden in Kleinschelken, hielt ich Waldi nicht an der Kette, das wäre nichts für dieses liebe Tierchen gewesen.
Er bekam auch später immer ein Tellerchen mit Milch, meist mit eingeweichtem getrocknetem Brot. … ansonsten Essensreste und Knochen aller Art. Er war überhaupt nicht wählerisch – oder anders gesagt: – es gab sonst nichts.
Doch eines Tages ertappte ihn Mutter dabei, dass er sich über ein Hühnernest hermachte und gerade ein Ei fraß.
Diese Nester waren in die Wände der Scheune eingelassen und eigentlich einen Meter hoch. Aber irgendwie müssen Waldi diese Löcher neugierig gemacht haben.
Am Abend war die Familie in Krisenstimmung.
Man war arm und auf die paar Eier angewiesen.
Ich kann nicht mehr nachvollziehen, ob man zu einer Lösung des Problems gekommen war. Aber, vielleicht konnte ich das auch gar nicht – war noch zu jung …
Als ich am nächsten Tag aufstand, war Waldi nicht mehr da. Ich rief ihn und suchte ihn, fragte Mutter, meine Großeltern, meine Schwester … Waldi blieb weg.
Vater war schon außer Haus.
Als er Abends heimkam fragte ich ihn.
… und erfuhr, dass ein Fuchs Waldi gefressen hatte.
traurig…!
einen lieben gruß von diana
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Dankeschön, Diana!
Alles Liebe,
Michael
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Ein Fuchs oder nur eine Ausrede als Erklärung für dich?
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Liebe Mayumi, meine beste Freundin riet mir zu mehr Sachlichkeit.
Geschrieben ist mehr. … und wird mehr.
Vielleicht erweitere ich irgendwann „vom Wandel der Zeit“:
https://kunstlyrikhermann.wordpress.com/2017/02/05/vom-wandel-der-zeit/
… das war ja nur die eine Seite.
Doch es gibt auch die andere…
Alles Liebe,
Michael
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Oje. Das ist ja eine traurige Geschichte. Aber auch eben wahr auf dem Land. So war das…
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Ja. Leider.
Danke, liebe Sandra!
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Das geht ans Herz!
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Dankeschön!
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