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Aus Herzen und Hirnen
sprießen die Halme der Nacht,
und ein Wort, von Sensen gesprochen,
neigt sie ins Leben.
Stumm wie sie
wehn wir der Welt entgegen:
unsere Blicke,
getauscht, um getröstet zu sein,
tasten sich vor,
winken uns dunkel heran.
Blicklos
schweigt nun dein Aug in mein Aug sich,
wandernd
heb ich dein Herz an die Lippen,
hebst du mein Herz an die deinen:
was wir jetzt trinken,
stillt den Durst der Stunden;
was wir jetzt sind,
schenken die Stunden der Zeit ein.
Munden wir ihr?
Kein Laut und kein Licht
schlüpft zwischen uns, es zu sagen.
O Halme, ihr Halme.
Ihr Halme der Nacht.

Stoff, Filz, Wolle, Faser, Leim (auf Leinwand)
und wieder schweigst du
wie die birkenblätter
die zwischen den steinen
ihren halt suchten
der wind hat sich gelegt
doch es ist kalt geworden
in diesen novembertagen
manchmal glaube ich
du stiegst aus dem grab
und sitzt in weiß gerindeten
ästen der bäume
still und unsichtbar
ich blicke hinauf
durch dünne zweige –
dahinter ein meer
von dunklen wolken – schwer
geladen mit schnee
du weißt
dass mich friert
die zeit der wärmenden
worte floh vor dem gestern
hinaus, in die ewigkeit
vielleicht pflücktest du sie
ich zünde ein licht
nur ganz klein –
doch ich schenke es dir
was sind schon fünfzig
oder sechzig Jahre
und dieses täglich` Streben
nach dem Glück
geschundene Hände kleben
sterbend an den Schollen
Sensen mähen Tage
Stück für Stück
die Erde
dreht beständig ihre Kreise
gen` westen sinkt das Licht
und kehrt von osten wieder
und Leben geht
mit Wehmut – aber leise
die Tage zählen
lohnt es nicht
für Mathilda
nur ein paar Stunden
bist du da
und ruhst ein erstes Mal
in meinen Händen
ich halt dich weich
und will die Augen nimmer schließen
du schläfst begnügt
und siehst so glücklich aus
wie schön du bist
und zart und klein
doch groß
in unsern Herzen
deine Anmut fesselt mich
mein Tag
soll ewig deiner sein

Rost, Sand, Holz, Aluminium, Papier, Acryl – auf Leinwand

die wärme des sommers
in gläser gekellert –
morgens ein löffel erinnerung
oder zwei
.
während die Zeit verstreicht
zähle ich Stunden
und takte mein Leben
wie ein Tropfen Wasser
der den Sandstein höhlt
während die Zeit verstreicht
laufe ich weiten Zielen nach
von Horizont zu Horizont
die mit der Sonne
immer weiter und weiter ziehn
während die Zeit verstreicht
winken sterbend Veilchen am Wege mir zu
von Frühling zu Frühling
ich renne und renne
und sehe sie nicht
während die Zeit verstreicht
fallen reife Früchte vom Baum
sinnlos und schwer
ich weine dem Sommer nach
während die Zeit verstreicht
MICHAEL HERMANN ……………………………………………… Bitte beachten. Bei allen nicht anders gekennzeichneten Texten und Bildern liegen die Rechte bei mir. Auch bitte ich darum, JEDES Rebloggen zu unterlassen! …………. Im Allgemeinen gilt: – FREIE MEINUNGSÄUßERUNG. Jedoch, bin ich der Hausherr dieses Blogs und mache gegebenenfalls von meinem Hausherrenrecht Gebrauch.